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Kiming - Kraft|Kolleg 

Meine Veranstaltungen - das Portfolio

"Kiming" ist friesisch und bedeutet Horizont.
Unser Ziel sollte es sein, täglich unseren Horizont zu erweitern, ein Leben lang.

Das Alphabet der transkonnektiven Sozialen Arbeit – Toolbox sowie Seminarreihe [jeder Buchstabe beinhaltet - je nach Tiefe und Absprache - einen Seminartag]

Die transkonnektive Soziale Arbeit ist kein starres Konzept, sondern eine dynamische Verbindung verschiedener Disziplinen, Perspektiven und Methoden. Dies ist keine einfache Begriffssammlung, sondern eine Toolbox und eine Seminarreihe – ein Fundus an zentralen Konzepten, die in der Sozialen Arbeit praktisch relevant sind (doch oft übersehen werden).

A – Anamnese als Schlüssel zur Geschichte
Jede professionelle Begleitung beginnt mit dem Verstehen individueller Lebenswege. Dabei geht es nicht um bloße Datensammlung, sondern um empathisches Zuhören. Methoden wie ethnografisches Beobachten, hermeneutische Interviews, Fallchronologien, Netzwerkkarten, Lebenslinien oder Genogrammarbeit helfen, biografische Zusammenhänge sichtbar zu machen.


B – Biografische Prozesse und Bindung
Jeder Mensch trägt seine Geschichte in sich. Die Arbeit mit biografischen Mustern ermöglicht es, Verhaltensweisen zu verstehen und gezielt Unterstützung zu bieten. Dies reicht von Bindungstheorien (BOWLBY, AINSWORTH) bis zur Bedeutung von biographischen Brüchen für die Identitätsbildung.


C – Cluster-Vortex-Modell - Wie unser Gehirn uns formt
Unser Gehirn ist ein dynamisches Netzwerk. Das Cluster-Vortex-Modell zeigt, dass Denken, Emotionen und Wahrnehmung keine starren Kategorien, sondern ein fließendes System sind. Wer neurobiologisch arbeitet, erkennt, dass Wahrnehmung keine objektive Wahrheit ist, sondern immer subjektiv geprägt.


D – Diagnosen: Werkzeug oder Stigma?
Diagnosen können helfen, aber auch schaden. Ein fundiertes Wissen über ICD, DSM und ICF schützt vor vorschnellem Etikettieren. Diagnosen sind kein Käfig, sondern eine Landkarte, die Orientierung bietet – solange sie mit transkonnektivem Denken verbunden bleibt.


E – Entwicklungsalter statt Kalenderalter
Nicht das biologische Alter bestimmt das Bedürfnis eines Menschen, sondern sein sozio-emotionales Entwicklungsalter (DOŠEN). Eine präverbale Entwicklungsstufe benötigt andere Zugänge als eine reflexiv-verbal gesteuerte Interaktion.


F – Freiheit durch Struktur - Warum Systeme nötig sind
Soziale Arbeit darf nicht reaktiv sein. Strukturierte Ansätze aus der Syngnostik (synaptischen Diagnostik) ermöglichen es, Entwicklungsräume gezielt zu schaffen. Freiheit entsteht selten durch echtes Chaos, häufiger durch intelligente Steuerung.


G – Gehirn & Gesellschaft - Der soziale Mensch
Das Gehirn ist kein isoliertes Organ – es entwickelt sich durch Interaktion. Ohne soziale Erfahrungen verkümmern synaptische Verbindungen. Wer transkonnektiv arbeitet, sieht Menschen nicht als Einzelwesen, sondern als Teil eines permanenten Wechselspiels mit ihrer Umwelt.


H – Haltung als innerer Kompass
Wissenschaft kann nur ein Teil professionellen Handelns sein. Fachkräfte bringen ihre eigene Geschichte mit. Die Reflexion der eigenen Haltung ist kein Selbstzweck, sondern essenziell für professionelle Distanz und Nähe.


I – Intuition? Geschulte Intuition!
Intuition ist keine willkürliche Eingebung, sondern das Ergebnis von Erfahrung und Wissen. Geschulte Intuition (ADER) bedeutet, sich auf implizites Wissen zu verlassen, ohne die Reflexion zu vernachlässigen.


J – Jugendarbeit bis Altenhilfe - Alter ist nur ein Konzept
Die Soziale Arbeit erstreckt sich über alle Lebensphasen. Ob Kinder, Jugendliche oder ältere Menschen – die Prinzipien der Bindung, Identität und Resilienz bleiben universell.


K – Konnektivität als Schlüsselbegriff
Transkonnektivität bedeutet, Wissen nicht nebeneinander, sondern miteinander zu denken. Es geht um die Verbindung von Neurowissenschaft, Biografie, Sozialwissenschaft und Praxis, um ganzheitliche Lösungsansätze zu entwickeln.


L – Lebensweltorientierung als Basis für echte Teilhabe
Die berühmte Forderung „die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen“ bleibt wichtig – aber sie muss über Phrasen hinausgehen. Lebensweltorientierte Arbeit bedeutet, individuelle Lösungen zu finden, statt Menschen in vorgefertigte Konzepte zu pressen.


M – Methodenvielfalt - Flexibel bleiben, aber mit System
Es gibt keinen perfekten Ansatz. Fachkräfte, die sich auf eine einzige Methode versteifen, verlieren ihre Handlungsfähigkeit. Wer sich transkonnektiv bewegt, kombiniert Methoden so, dass sie der jeweiligen Person gerecht werden.


N – Neurowissenschaft als Werkzeug der Praxis
Gehirn und Verhalten hängen zusammen. Moderne Forschung zeigt, wie sich Stress, Bindung, Trauma und Resilienz auf synaptischer Ebene auswirken. Wer das versteht, kann Interventionen und Förderung gezielter einsetzen.


O – Orientierung in einer komplexen Welt
Soziale Arbeit ist oft das Gegenteil von „einfache Lösungen“. Struktur, klare Zielsetzungen und ein systemischer Blick ermöglichen nachhaltige Entwicklung.


P – Praxis und Wissenschaft zusammenbringen
Soziale Arbeit darf nicht im Theoretischen verharren. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen praktisch anwendbar sein, um wirksam zu werden.


Q – Qualitätssicherung durch Reflexion
Supervision, kollegiale Beratung und kritische Selbstbefragung sind keine „Extras“, sondern essenziell für eine professionelle Praxis.


R – Ressourcen statt Defizite sehen
Die Defizitorientierung bleibt weit verbreitet in sozialen Systemen. Ein transkonnektiver Blick fragt nicht „Was fehlt?“, sondern „Was ist da?“ (Enssource) – Defizitorientierung ist weit entfernt von der Anerkennung von Fehlern und Irrtum. Der Fehler ist die Grundlage für Ressourcen.


S – Syngnostik - Die transkonnektive, synaptische Diagnostik
Diagnostik, die sich nicht nur auf Einzelaspekte konzentriert, sondern medizinische, psychologische, soziale, emotionale und neurobiologische Faktoren integriert.


T – Transkonnektive Soziale Arbeit - Mehr als interdisziplinär
Hier fließen die Fäden zusammen. Ein vernetzter Blick, der sich nicht an Disziplingrenzen aufhält.


U – Unterstützung mit Augenmaß
Autonomie und selbstbestimmtes Leben mit Sinn und Zufriedenheit ist das Ziel jeder Begleitung und Assistenz. Wer unterstützt, muss gleichzeitig loslassen können.


V – Vernetzung als Grundprinzip
Niemand arbeitet allein. Kooperationen sind keine Zusatzoption, sondern Grundvoraussetzung für wirksame Soziale Arbeit.


W – Wunder der kleinen Schritte
Veränderung ist oft unsichtbar. Wer transkonnektiv arbeitet, erkennt die mikroskopischen Fortschritte, die langfristig entscheidend sind.


X – X-Faktor - Zwischen Wissenschaft und Menschlichkeit
Methoden, Konzepte und Forschung sind essenziell – aber der Mensch bleibt der Schlüssel. Fachliche Kompetenz muss mit persönlicher Präsenz einhergehen (auch mit digitaler Vernetzung).


Y – Yoga, Resilienz und Selbstfürsorge

Fachkräfte müssen lernen, sich selbst zu schützen, um langfristig gesund und wirksam zu bleiben. Selbstfürsorge ist keine Schwäche, sondern Professionalität.


Z – Zauberformeln der Praxis gibt es nicht – aber es gibt Erfahrung
Methoden sind Werkzeuge, keine magischen Lösungen. Das Zauberbuch der magischen Sprüche der Sozialen Arbeit gibt es nicht. Jede Situation braucht eine eigene Antwort, jeder Mensch verdient eine individuelle Betrachtung.